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Donnerstag28März2024
Der Direktor
Donnerstag, 05. April 2007 Geschrieben von fra Ivica Perić

Pater Ivica PericEs sind also schon dreiandhalb Jahre vergangen, seit ich für die Schule “Pater Vjeko“ verantwortlich bin und es ist mal an der Zeit, dass man auch wieder was von mir zu Ohren bekommt. In diesem Zeitraum ist Vieles geleistet worden: das Anbauen von weiteren Unterrichtsräumen, der Kauf neuer elektrischer Maschinen und Werkzeuge, der beträchliche Zuwachs an der Zahl der Schülerinnen und Schüler, sowie der Umgestaltung des Unterrichtsprogrammes usw.

Wir müssen zunächst einmal dem lieben Gott danken, dass er es uns überhaupt möglich war, dass wir es so weit geschafft haben. Denn ohne seinen Segen und die guten Menschen, die er gesandt hat, um uns zu helfen, hätten wir niemals unser Bestreben in die Tat zum Wohle dieses armen Volkes umsetzen können. Vom Finanziellen her haben uns am meisten die Franziskaner Mission aus Dortmund und die franziskanische Provinz des silbernen Bosniens unterstützt. Bei der Gestaltung des Programms half uns am meisten Frau Valerie Kae Ken ( Modedesignerin aus Kanada ) und dem Projekt des Heiligen Franz aus Mbarara, Uganda mit Frau Mary Moran als “Kopf“ des Projektes.

Ich komme in Kivumu, Ruanda im September 2003 an. Bis zu meiner Ankunft haben die Pfarrer, die vor mir dort tätig waren seit dem Tod von Pater Vjeko den größten Teil der Schule erbaut. Sie haben sechs Unterrichtssäle, vier kleinere Räume, die wir als Abstellkammer für verschiedene Dinge benutzen, und drei größere Räume, die wir für alles Mögliche gebrauchen, wie z.B. im Moment als Tischlerräume. Seit meiner Ankunft haben wir eine Art große Nebenräumlichkeit für die Maurer und Tischler, damit sie diese als Werkstätte nutzen können. Noch dazu haben wir eine große Räumlichkeit für die Schüler im zweiten Ausbildungsjahr der Schneiderabteilung gebaut.

Pater Ivica Peric

Als ich im September 2003 ankam, gab es im ersten Jahrgang in der Schule 48 Schülerinnen und Schüler. Damals galt das System, dass wenn die einen Kinder in die Schule aufgenommen worden waren, wurde kein weiterer Jahrgang gegründet bzw. keine Kinder mehr aufgenommen, bis die ersten ihren Abschluss gemacht haben. Ein Kurs dauert zwei Jahre. Als ich ankam hat gerade eine neue Gruppe einen Kurs angefangen, ein paar Tage vor meiner Ankunft, und ich habe am System bis zum Jahre 2005 nichts ändern lassen, als ich das erste Mal meine erste Gruppe ins erste Ausbildungsjahr aufgenommen habe. Zur selben Zeit bahnte sich eine Veränderung im Schulkalender Ruandas an. Bis zum Jahre 2004 begann das neue Schuljahr immer im September und endete im Juli des nächsten Jahres, sowie es auch in ganz Europa üblich ist, aber 2004 wurde der Plan so umgeformt, dass das neue Schuljahr im Januar anfing und erst Anfang Dezember endete. Dieses System ist seit dem Januar 2005 aktuell. Was bedeutet, dass diejenigen, die ein neues Schuljahr im Semptember des Jahres 2003 begonnen haben, es erst im Dezember 2004 beendeten, danach begann für sie bereits das neue Schuljahr im Januar 2005. Im Januar nehmen wir stets eine neue Gruppe von Schülerinnen und Schülern auf, sodass wir seitdem stets eine Gruppe im ersten und eine Gruppe im zweiten Ausbildungsjahr haben.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler nimmt immer mehr zu; 2003-2004 gab es 48 Schülerinnen und Schüler, 2006 bereits 102, 2007 dann 135 und bis jetzt haben wir in diesem jahr 178 Schülerinnen und Schüler in unserem Zentrum. 2003-2004 gab es im Zentrum nur sechs Lehrer, fünf Lehrerassistenten, einen Wachmann und Pater Joseph als Verantwortlichen und Direktor des Zentrums. Heute sieht die Situation wie folgt aus: 13 Lehrer, zwei Wachmänner, zwei Köchinnen, eine Sekretärin und ich als Verantwortlicher und Direktor des Zentrums.

Während die Anzahl der Schülerinnen und Schüler wuchs, wurde das Bedürfnis nach mehr Unterrichtsräumen und Werkzeug parallel dazu größer. Wir geben uns auch Mühe ein paar elektrische Maschinen zu bewerkstelligen, damit die Schülerinnen und Schüler auch die Vorstellung von neuartigen Maschinen haben, d.h. damit sie verstehen, dass es auch andere Maschinen gibt als nur die manuellen. Schließlich bekommen wir im Jahre 2005 die nötige finanzielle Unterstützung von der Franziskaner Mission aus Dortmund, Deutschland und kaufen uns dann den größten Teil der elektrischen Maschinen sowohl für die Maurer- als auch die Schneiderabteilung.

Von Anfang an sind die Schülerinnen und Schüler im praktischen Arbeiten außerhalb des Zentrums involviert. So bauten wir auch in dieser Zeit ganz alleine weitere Räume für „unsere“ Schule. Wir arbeiteten auch viel am Renovieren der Kirche und zahlreichen Räumlichkeiten in der Gemeinde. Wir bauten insgesamt sehcs Unterrichtssäle für die Grundschule, die nicht allzu weit entfernt vom Zentrum ist. Dazu noch bauten wir noch ein Kloster für die Nonnen , das direkt neben der Schule steht bzw. ein Teil davon ist, sowie drei große Zisternen für Regenwasser. Wir bekamen sehr viele Bestellungen für Möbel; einige davon private und für Schulen. Ebenso nähen wir sehr viel, je nach Bestellung; Schuluniformen für die Kinder, Klamotten, verschiedenste Handtaschen und vieles mehr.

Durch das Umgestalten des Programmes haben sich auch weitere Türen für unsere Schülerinnen und Schüler nach ihrem abschluss geöffnet. Die meisten von ihnen finden direkt einen neuen Arbeitsplatz, sodass sie in der Lage sind sich selbst und ihrer Familie zu unterstützen.

Schule

Seit 2004 bekommen wir auch Unterstützung von Freiwilligen ( Zivilbevölerung, die Missionen helfen wollen ). Zuerst kam Frau Valerie zu uns, eine Kanadierin, wie üblich kommt sie jeder Jahr mal vorbei. Abhängig von der Zeit, die sie für uns aufbringen kann, manchmal sind es Monate, manchmal aber Wochen. Wir hatten auch mal einen Besuch von einem Paar aus Frankreich für drei Monate lang. Er war Bau- und Elektotechnikingenieur und sie war Lehrerin und Krankenpflegerin. Sie unterstützten uns in der Schule. Sie installierten uns den Strom für verschiedene Anlagen, unterrichteteten die Schülerinnen und Schüler in der Grundschule und arbeiteten im Gesundheitszentrum. Später kam noch ein junger Mann aus Österreich für drei Monate, Lehrer von Beruf, der in Grundschulen tätig war. Und schließlich auch unsere Mateja, aus Zagreb, Krankenpflegerin. Sie war für zwei Monate hier und arbeitete im Gesundheitszentrum. Allein die Tatsache, dass Laien zu Missionen kommen, ist ein gutes Zeichen. Das bedeutet, dass die Türen für Laien geöffnet werden und sie in Missionen helfen können, damit wir gleichzeitig über mehr Zeit für unsere pfarrämtliche Arbeiten verfügen.

Das alles ist ein sehr reizvoller und herausfordernder Job, aber nunmal nicht ohne jegliche Probleme. Man schlägt sich gegenseitig! Sie machen die Wrkzeuge kaputt und lassen auch mal welche davon mitgehen. So kommt es manchmal vor, dass wir als Polizisten arbeiten müssen. Die Eltern und Kinder besitzen kein Geld, um das Schulgeld zu bezahlen, das ingesamt 2000 ruandische Franken für drei Monate kostet. Das macht dann insgesamt 6000 ruandische Franken im Jahr. Das sind umgerechnet ziemlich genau acht Euro und 40 Cent. In der Schule werden sie täglich mit Essen, Werkzeug, usw. versorgt. Es gibt sehr viele humanitäre Organisationen, die Kinder in unsere Schule schicken möchten, es handelt sich dabei üblicherweise arme Kinder, zu denen sie über ihre Quellen in Kontakt treten. Wenn sie zu uns kommen, dann möchten sie auch 2000 Franken genau wie alle anderen bezahlen. Wenn wir ihnen dann versuchen zu verdeutlichen, dass uns ein einziges Kind rund 67 000 Franken kostet, dann müssen wir ihnen leider gestehen, dass wenn sie diese nötige Summe nicht aufbringen, wir das Kind nicht in ihren Namen zu uns aufnehmen können. Es passiert schließlich so, dass wir dann die Kinder auf unsere Verantwortung hin aufnehmen, falls sie in unserer Schule bleiben möchten.

Die Schule ist sehr schön mitanzuschauen. Wie man mit der Arbeit an ihr begonnen hat und was man alles bereits geleistet hat. Wenn man die Schule betritt, dann ist es ein wahres Vergnügen alle beschäftigt und bemüht zu sehen, wie sie arbeiten. Es hat sich allgemein das Empfinden entwickelt, dass die Schule ihnen gehört und dass ist sehr wichtig. Sie sind sich sehr wohl bewusst, dass, wenn sie eines Tages ihren Abschluss hier an unserer Schule machen, sie sehr leicht einen Arbeitsplatz finden werden, weil sie sowohl mit den Händen arbeiten können und die gesamte Theorie verstehen. Es steht uns eine leuchtende zukunft bevor und gleichzeitig beansprucht das Aufrechterhalten dieses Standarts auch viel Arbeit. Bis später dann...

 
Pater Vjeko Zentrum

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