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Der örtliche Marktplatz - ein geordnetes Chaos
Mittwoch, 09. März 2011 Geschrieben von Maja Sajler Garmaz
Der örtliche Marktplatz - ein geordnetes Chaos Ein Akkumulator zum Aufladen eines Akkus für Handys Ein Akkumulator zum Aufladen eines Akkus für Handys Der örtliche Marktplatz - ein geordnetes Chaos Ein "Frisuersalon" treibt sein Unwesen auf dem Markplatz

Scharfe kleine Paprikas genannt "Pili-Pili", ein Stück Rindfleisch vom staubigem Holztisch, etliche unterschiedliche Sorten von Obst und Gemüse, Tongeschirr, aber auch Schlappen, Kosmetik, Kleidung... All diese Dinge kann man am örtlichen Marktplatz in Kivumu kaufen. Dieser ist am Eingang des Dorfes an der Lichtung gelegen und hat immer donnerstags am Nachmittag geöffnet. Dort haben sich mittlerweile auch Friseure, Schneider und Schuhmacher dazugesellt. Seit Neustem ist dort für eine weitere Marktlücke Platz geschaffen worden - dem Verleih von Akkumulatoren zum Aufladen von Handys!

Wenn Sie von Weitem auf den Marktplatz zukommen und die vielen Menschen sehen, die dort handeln und kaufen, dann kommt ihnen das wie das größte Chaos vor, das Sie jemals gesehen haben. Doch in Wahrheit ist er sehr wohl geordnet - auf seine eigene Art und Weise. Beim Eintreten zwischen den Massen von Leuten, die ihre Verkaufsobjekte auf dem Boden zur Schau stellen, werden Sie sehr schnell bemerken, dass dort es dort weder Tische, so wie wir Sie auf unseren Marktplätzen kennen noch bestimmte Stellen gibt, die sich jemand regelmäßig reservieren kann. Hier gilt ein einfaches und goldenes Gesetz: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Daher ergibt das Chaos sehr wohl Sinn. Die erste Reihe gehören traditionell den Friseuren, da ihre Haarschneidemaschinen an Akkumulatoren angeschlossen sein müssen. Sie haben immer Kunden, denn jeder legt heutzutage Wert auf eine gute Frisur.

In der zweiten Reihe werden Sie auf Damen treffen, die verschiedenste Gemüsesorten verkaufen - von Bohnen, Tomaten, Knoblauch, bis hin zu Zucchini und Salat. Alles, was Ihnen in den sinn kommen könnte! Die Reihe hinter ihnen ist für die Verkäuferinnen von verschiedensten Obstsorten, wie z.B. Bananen, Mango, Papaya, Ananas, Maracuja... Ein bisschen mehr Platz benötigen die lokalen Schuhmacher. Sie werden Ihnen sogar die ausgeleiertsten Schlappen flicken können. Wegen ihrem Know-How und dadurch, dass das Schuhwerk der Dorfbewohner so lange gebraucht wird, sieht man bei ihnen auch ständig Kunden, die in Schlangen darauf warten, bedient zu werden.

Süße Kartoffeln und etliche Bohnensorten haben gesonderte Reihen auf dem Marktplatz, denn sie gibt es auf dem markt am meisten. Nebenbei werden sie auch bei den Ständen von Tongeschirr und Second-Hand-Kleidung für alle Altersstufen vorbeischauen.

Da Fleisch eine der Nahrungssorten ist, die hier nicht gerade oft auf den Mittagstisch kommen, ist der stolzeste Stand an der Spitze der Lichtung gelegen. Denn an diesem Stand kann man frisches Fleisch kaufen. Jeden Donnerstag am frühen Morgen können sie in Kivumu sehen, wie ein Dorfbewohner in seinem Hof eine Kuh schlachtet. Das bedeutet, dass dieser Dorfbewohner beschlossen hat, den populärsten Stand für die nächste Woche in Anspruch zu nehmen. Somit ist während dieser Zeit der Held auf dem marktplatz.

Die neueste Erfindung, ein Akkumulator, mit dem man Handys aufladen kann, hat den Menschen hier die Antwort gegeben, wie man sein Handy aufladen kann, auch wenn man in einem Dorf lebt, das kein Strom hat... Und das ist nur ein Kontrast von Kivumu, Ruanda, Afrika. Die Menschen hungern, leben in abgenutzten Hütten, sind arbeitslos, aber haben dennoch - Handys.

 
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