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Freitag29März2024
Berufsbildung ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft
Mittwoch, 21. November 2012 Geschrieben von Francoise Mukamana

Francoise MukamanaAls ich zur Einschreibung in die Pater-Vjeko Fachschule gekommen bin, haben mich viele meiner zukünftigen Mitschüler belächelt. Denn, im Gegensatz zu den meisten Mädchen, die sich für das Schneidern entschieden haben, habe ich mich in die Reihe zu den Mauern gestellt.

Die Jungs haben sich gewundert und mich ausgelacht. Sie sagten: «Das Mädchen ist verrückt. Sie will Mauer werden? Das ist nichts für Mädchen. Sie vergoldet nur ihre Zeit hier...«

Sie haben über mich getratscht, mich ausgelacht, aber das hat mich nicht entmutigt. Ganz im Gegentei! Dies hat mir den Ansporn gegeben alles zu geben und zu beweisen, dass ich genau so ein guter Maurer sein kann wie sie.

Mit der Zeit haben sie mich akzeptiert, sie haben gemerkt, dass sie mit mir so nicht umgehen können. Ich habe mich sehr bemüht und gelernt, vor allem im praktischen Unterricht.

Nach zwei Schuljahren, hatte ich in der Abschlussprüfung 73,8%, heiβt sehr gut!

Im Dezember war die Schule vorbei und schon im darauffolgenden Januar habe ich mit gemischten Gefühlen die Arbeitssuche begonnen. Ich hatte zwar meinen Mitschülern bewiesen, dass ich als Mauer arbeiten kann, wusste aber nicht wie die Einstellung der Arbeitsgeber zu dem Thema ist. Ich fragte mich ob es irgendeine Firma gibt, die mich, eine Frau, einstellen würde.

Zu meiner Überraschung hat jede Firma, an die ich mich gewand habe, Interesse an mir gezeigt! Kurz darauf habe ich am Aufbau des Umurenge Sacco Gebäudes mitgearbeitet. Dannach habe ich wieder Arbeit gefunden und zwar beim Bau einer Schule, namens Ecose Musambira.

Mein Anfangsgehalt betrug 2.500 RWF am Tag. Für mich war das sehr viel Geld! Ich habe nicht im Traum daran gedacht eines Tages so viel Geld zu verdienen!!!!

Nach diesen zwei Projekten, ging es wieder weiter, und zwar beim Aufbau noch einer Schule, namens EsGihembe. Ich wusste, dass ich noch mehr kann. Ich wünschte mir einen Arbeitsgeber zu finden, der mich fest einstellen würde. Mit meinem Bruder zusammen, fuhr ich also nach Kigali, direkt in das gröβte Bauunternehmen der Stadt, namens Cotraco.

Und ratten sie mal?! Ich habe tatsächlich eine Festeinstellung bekommen!!! Hier ist mein Anfangsgehalt sogar noch höher und zwar 3.500 RWF. Es kommt aber noch besser! Wenn ich mit der Zeit beweise, dass ich zuverlässig und fleiβig arbeite, bekomme ich dementsprechend auch eine Gehaltserhöhung.

Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht um diese tolle Nachricht meinen Lehrern und dem Direktor des Pater Vjeko Zentrums, Pater Ivica Perić, zu erzählen. Immerhin, sind es gerade sie, denen ich so viel zu verdanken habe. Wenn sie nicht gewesen wären, weiβ ich nicht wo ich heute wäre und wovon ich überhaupt leben würde.

All dies schreibe ich nicht um anzugeben, sondern um jungen Mädchen und Frauen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen. Wir sind genau wie die Jungs, fähig zu arbeiten und für uns selbst und unsere Familien zu sorgen.

Es ist wichtig sich selbst ein Ziel zu setzten und gerade die Schulen sind es, die uns helfen können unsere Ziele auch zu verwirklichen. Denn die Berufsbildung ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft.

Also Mädchen seit stark und habt keine Angst! Wir schaffen es!!!

Übersetzt von Bojana Mutnović

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Pater Vjeko Zentrum

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