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Freitag29März2024
Augenzeugen der Geschichte
Donnerstag, 25. August 2011 Geschrieben von Doug Shaw

Die Verstromung von KivumuGenerell sind Samstage in Kivumu für Hochzeiten reserviert. Sie sind neben den Donnerstagen, an denen der örtliche Markt geöffnet ist, der wichtigste gesellschaftliche Tag in der Woche. Manchmal hat es den Anschein, als ob das ganze Dorf zur Feier gekommen wäre. Nun, der erste Samstag nach unserer Ankunft in Kivumu hatte noch eine spezielle Besonderheit. Das hat viele neugierige Menschen auch hierher angezoge.

Eine Gruppe von Arbeitern hat einen Transformator genau über die Fernleitung postiert, die neben dem Dorf verläuft. Das war die letzte Bedingung, damit aus der Fernleitung in die Arbeitsleitung geleitet wird und somit das Dorf, die Kirche, die Schulen und das Kloster mit Elektrizität versorgt werden.

Was bedeutet schon eine Woche! Nur einige Tage zuvor wurden die mit Teer bedeckten Holzbalken entlang des staubigen Pfades gelegt. Heute jedoch stehen diese Balken aufrecht und tragen Kabel, die das Dorf umkreisen. Das ruandische Elektizitätswerk hat uns bestätigt, dass der Strom in den nächsten Wochen die Häuser erreichen wird. Für Dörfer ist Strom eine Ausnahme, keine Selbstverständlichkeit. In der Tat wird das das erste Mal nach 21 Jahren in Afrika sein, dass Pater Ivica auch mit Strom versorgt wird!

Im subsaharischen Afrika haben nur zwölf Prozent der ländlichen Einwohner Zugang zur elektrischen Versorgung.

Der Zugang zum relativ zweifellosen Quelle der elektrischen Energie wird das Leben hier im Kloster und der Schule total auf den Kopf stellen, wo ich mich zum zweiten Male als Volontär gemeldet habe. Ich kann nur annehmen, welche großen "Folgen" die Gewinnung der elektrischen Energie der durchschnittliche Dorfbewohner dadurch haben wird. Dank der elektrischen Lichtanlage wird der Tag nun bis zu 24 Stunden haben, im Vergleich zu den zwölf, die wir bis jetzt hatten. Die Nacht wird verdrängt und es wird sie nur geben, wenn sie jemand wirklich wünscht. Die Menschen werden neue Entscheidungen darüber treffen können, wann sie etwas tun möchten. Mit der Zeit werden sie damit umgehen können, wenigstens ein bisschen. Die Zeit, Traditionen und die örtliche Kultur werden Veränderungen erleben.

Sicherlich werden irgendwann negative Folgen der Elektrizität auftreten, generell bin ich jedoch der Meinung, dass der Zugang zur Elektrizität sich positiv auf das Volk auswirken wird. Elektrizität ist heutzutage sehr wichtig, wenn man den Informationszugang zu Menschen in Betracht nimmt, öffentlichen Dienstleistungen, sowie auch der Zukunft. Sie kann auch ebenfalls dazu beitragen, dass das harte Leben in diesen Gegenden weniger physisch beschwerlich wird. Beispielsweise kann ein elektischer Motor günstig Wasser auf große Entfernungen durch Leitungen pumpen. Bereits allein diese Tatsache könnte den Dorfbewohnern hier tausende und abertausende Arbeitsstunden ersparen, in denen sie normalerweise Wasser durch die Gegend schleppen müssten.

In gewisser Hinsicht bin ich darüber besorgt, dass einige Familien mit dem Mangel an Nahrung konfrontiert werden, aufgrund der Anschlusskosten. Zeitgleich gäbe es auch die Alternative, teures Kerosin für Lampen und teure Batterien für Radio und Taschenlampen zu kaufen. Es wäre sehr interessant zu wissen, wieviele Jahre man bräuchte, damit sich die Investition in die Elektrizität im Vergleich zu den Kosten für Kerosin und Batterien auszahlt.

Wie dem auch sei, eines ist sicher - eine wichtige Veränderung. Man könnte behaupten, dass sich in diesen Tagen eines der bedeutendsten Ereignisse der Geschichte Kivumus abspielt. Und wir haben die Ehre, Augenzeugen zu werden!

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