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Die zweite Bauphase der weiterführenden Schule
Montag, 25. November 2013 Geschrieben von fra Ivica Perić

Die zweite Bauphase der weiterführenden SchuleWir haben mal wieder bewiesen, dass alles möglich ist, wenn Menschen ihre Kräfte bündeln und ihre Fähigkeiten vereinigen, sei es auch nur mit dem kleinsten Funken guten Willens. Wir haben den Traum unseres verstorbenen Bruders Vjeko in Wirklichkeit verwandelt und für die Gemeinde von Kivumu eine High School gebaut! Auch wenn wir noch nicht ganz fertig sind, liegt doch ein guter Teil der Arbeit hinter uns.

Wir haben die über 800 Quadratmeter des ersten zukünftigen Schulgebäudes fertig gestellt und eingerichtet, mit elf Klassenräumen und Sanitäranlagen. Dazu haben wir noch zwei riesige Wassertanks gebaut, die Regenwasser für die Schule auffangen sollen, weil es im Dorf kein fließendes Wasser gibt.

Dieser Traum hat langsam Gestalt angenommen, als ich vor zwei Jahren zum dritten Mal von meinen Freunden von der Presse, dem Ehepaar Zeljko und Maja Garmaz besucht wurde. Die beiden haben mir angeboten, ein Buch über mein Leben und meine Missionarsarbeit zu schreiben. Und nicht nur das: Sie haben vorgeschlagen, die gesamten Einnahmen des Buches dem Bau der Schule zugute kommen zu lassen.

„Naja, warum auch nicht?“ war damals meine Antwort, denn die Idee fand ich schon ziemlich interessant, obwohl ich – um ehrlich zu sein – nicht wirklich wusste, wer ein Buch über einen Franziskaner lesen würde, der seit über 20 Jahren in der afrikanischen Wildnis in Dörfern ohne Strom und Wasser lebt.

Einen Monat lang waren Zeljko und Maja mein „Schatten“. Sie folgten mir auf Schritt und Tritt. Ich habe ihnen Geschichten aus meinem Leben erzählt, über alles was ich bei meiner Missionarsarbeit in Afrika durchgemacht habe. Heutzutage scherzen wir oft miteinander und ich sage ihnen oft, dass sie rückblickend in diesem Monat eine ganz schöne Plage waren. Natürlich war die Atmosphäre großartig und alles was wir gemacht haben, haben wir mit einem Augenzwinkern gemacht. Am Ende hat sich der Einsatz gelohnt: Das Buch „Unser Mann in Afrika“ („Naš čo’ek u Africi”) hat eine wahre Lawine der Güte losgetreten! Alles, was danach kam, hat sich wie ein Traum angefühlt.

Dobrota hrvatskoga naroda, koji nam je donacijama pomogao izgraditi ovu školu, oslikava se na vratima učionica gdje se nižu grbovi gradova i mjesta Kiseljak, Ploče, Osijek, Zagreb, Orašje, Beč...

Ein kleiner Dank für die Güte der Menschen, die uns beim Bau der Schule mit Spenden unterstützt haben, findet sich auf den Türen der Klassenräume, auf denen die Wappen ihrer Heimatorte angebracht sind.

Ich bin Menschen aus allen Ecken der Welt so unendlich dankbar, denn das Echo der Spendenaktion für den Bau der Schule war gewaltig. Alleine hätten wir das nie hinbekommen. Es ist unbezahlbar, was den Kindern vor Ort durch die Chance auf kostenlose Bildung geschenkt wird. Wissen Sie, in meiner langen Missionarszeit in Afrika habe ich realisiert – und versucht, es in die Tat umzusetzen – dass Bildung der einzige Schlüssel für das Überleben und den Fortschritt der afrikanischen Jugend sind. Diese Kinder brauchen keine Almosen; sie müssen selber lernen, wie sie für eine bessere Zukunft kämpfen können.

Der Unterrichtsbeginn im ersten Schulgebäude ist für den Anfang des neuen Schuljahres angesetzt. Dieses beginnt in Ruanda im Januar. Zurzeit handeln wir mit den zuständigen Verantwortlichen Ruandas aus, welche Angebote wir in unserer neuen Schule haben werden.

Und ja, das heißt noch lange nicht, dass wir am Ende sind. Im Gegenteil, es geht gerade erst richtig los. Laut Projektplan besteht die Schule aus zwei Gebäuden. Jetzt ist es an der Zeit, das zweite fertig zu stellen und einzurichten. Und wie in der Vergangenheit werden wir das mit Ihrer selbstlosen Hilfe schaffen.

Das zweite Schulgebäude wird etwas größer. Auf einer Fläche von 900 Quadratmetern sollen sieben zusätzliche Klassenräume, ein Computerraum, eine Schulbibliothek inklusive Leseraum, ein Lehrerzimmer, sowie zusätzliche Sanitäreinrichtungen entstehen.

Wenn eines Tages alles fertig ist, wird die Schule über 1000 Schüler aufnehmen können. Der Besuch einer weiterführenden Schule dauert in Ruanda sechs Jahre. Da wir nicht von jetzt auf gleich alle 1000 Schüler aufnehmen können, werden jeden Jahrgang zwischen 150 und 200 Schüler eingeschult werden. Und wenn die Zeit vergeht, und neue Jahrgänge dazukommen, ist die Kapazität der Schule eines Tages ausgeschöpft.

Für die Jugend unseres 35.000-Seelen-Dorfes wird diese Schule ein möglicher Weg aus der Armut sein... Viele der Kinder sind außerordentlich klug und talentiert, aber leider hatten sie nie die Chance auf Bildung. Ein Jahr auf einer weiterführenden Schule kostet in Ruanda umgerechnet 300€, und man braucht sechs Jahre, um die Schullaufbahn zu beenden. Ihre Eltern, die nicht die Möglichkeit hatten, zur Schule zu gehen, können sich das nicht leisten. Viele von ihnen haben einen Tageslohn von unter einem Euro. Bis jetzt war die Schule ein unerreichbarer Traum für die Kinder von Kivumu. Wir wollen das ändern.

Dank eurer ständigen Hilfe durch Spenden, der in Kroatien und Bosnien aktiven Wohltätigkeitsorganisation „Heart for Africa“, sowie der deutschen Organisation „Church in Need“ haben wir das Geld für den Bau des zweiten Schulgebäudes zusammenbekommen und konnten zusätzlich noch zwei große Schullagerräume bauen. Diesen Sommer wurden wir außerdem von meinem Schützling Joseline (der Protagonistin des ersten Kapitels von „Unser Mann in Afrika“) und ihrem Mann Tomas unterstützt, die ihre Trommel- und Tanzkünste bei Benefizkonzerten in Sarajevo, Tolisa, Lepenica, Kiseljak, Kreševo in Bosnien und Herzegowina, sowie Zadar und Osijek in Kroatien unter Beweis gestellt haben.

Wir hoffen, dass wir genug Geld zusammenkriegen, um das zweite Schulgebäude zu bauen. Um ehrlich zu sein haben wir überhaupt keinen Zweifel daran, dass wir dieses Ziel erreichen. Denn dank euch haben wir allen Anlass dazu, zu glauben, dass alles möglich ist!

Projekt: Višnja Kljajić (eine kroatische Architektin, die das gesamte Projekt ehrenamtlich entworfen hat)
Ausführung der Bauarbeiten: Diözese Kabgayi, Schüler und Lehrer des Pater-Vjeko-Zentrums
Baubeginn: 29. April 2012
Das erste Gebäude nimmt eine Fläche von 800 qm ein, hat elf Klassenräume, Sanitäreinrichtungen und zwei große Wassertanks – einen oberirdischen mit einem Volumen von 100 Kubikmetern und einen unterirdischen mit einem Volumen von 500 Kubikmetern.
Die Lehrlinge der Schreinerei des Pater-Vjeko-Zentrums haben 100 Schultische und 200 Stühle gebaut. Das zweite Schulgebäude wird auf einer Fläche von 900 qm sieben zusätzliche Klassenräume, einen Computerraum, eine große Schulbibliothek mit einem Leseraum, sowie ein Lehrerzimmer und zusätzliche Sanitäranlagen haben.

Übersetzt von Ivo Ligeti

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